Der Empowerment Workshop ist ein Projekt des ZsL Stuttgart und wird gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung.
Ziel des Projektes ist, behinderungsübergreifend Menschen mit Behinderung als Referent*innen für eine menschenrechtsbasierte Behindertenpolitik zu qualifizieren. Mit diesen Menschen wollen wir einen Referent*innenpool für Fort- und Weiterbildungen aufbauen. Auch die Vernetzung und fachliche Begleitung der Referent*innen nach der Weiterbildung gehört zu den Projektzielen.
Das Angebot richtet sich an Menschen mit Behinderung/chronischer Erkrankung die behinderungsübergreifend denken und tätig sein wollen und bisher ehrenamtlich engagiert oder als Fachkräfte tätig sind und eine Qualifizierung zu Referent*innen anstreben oder behindert und bereits als Referent*innen tätig sind und in dieser Funktion an einer Vertiefung ihres vorhandenen Wissens Interesse haben.
Hier finden Sie Informationen zum Lotsinnen-Netzwerk von und für Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung in Baden-Württemberg. Hier finden Sie Informationen zum und Neuigkeiten aus dem Netzwerk und den Lotsinnen und Lotsen. Außerdem können Sie Lotsinnen in Ihrer Nähe kontaktieren.
„Eigene Stärken entfalten – weitergeben – vernetzen“, unter diesem Motto startete das ZsL Stuttgart im Mai 2014 das landesweit erste Weiterbildungsangebot für Lotsinnen und Lotsen mit Behinderung in Baden-Württemberg. An insgesamt sechs Schulungswochenenden wurden die ehrenamtlichen Lots*innen darin geschult eigene Stärken und Kompetenzen herauszuarbeiten, sich mit der Geschichte der Behindertenbewegung und der eigenen Einstellung zu Behinderungen auseinanderzusetzen und einen Überblick zu Themen der Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und des Sozialrechts zu bekommen.
Ein landesweites Netzwerk von Menschen mit Behinderung und / oder chronischer Erkrankung zu initiieren war das Ziel dieser Weiterbildung. Die Teilnehmer*innen werden nach der Weiterbildung als Lots*innen in ihrer Heimatregion andere betroffene Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung beraten und begleiten, ganz im Sinne des Peer Counseling. Auf diese Weise soll die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in ihrem Umfeld verbessert werden.
Projektpartner des Lots*innen-Netzwerks
Das Projekt wurde gefördert im Rahmen des Programms „Inklusionsbegleiter“ der Baden-Württemberg Stiftung in Kooperation mit der Lechlerstiftung.
Einleitung
Die Idee des Projektes ist die immer noch vorhandenen behinderungs- und menschenübergreifenden Barrieren in Köpfen, Herzen und öffentlichen und gesellschaftlichen Räumen abzubauen.
Alle Menschen müssen die Möglichkeit haben ihr Leben selbstbestimmt zu leben, zu lieben, die Liebe leben und ihre Lust, Sexualität spüren und entfalten zu können.
Wir, das Team des BuntenMenschenLebens, wollen Menschen (die Menschen, die mit und die mit ohne Behinderung leben) stärken, sie unterstützen ihre eigenen Lebensquellen zu finden und zu leben.
Wir wollen ein Bewusstsein für die vorhandenen Barrieren schaffen.
Wir wollen öffentliche, gesellschaftliche Räume gestalten, in denen Menschen sich entfalten und wachsen und Liebe und Lust leben können.
Themen und Menschen
Die Themen Sexualität von Menschen mit Behinderung, den Möglichkeiten gelebter menschlicher Vielfalt und den verschiedenen Formen der Gewalt, denen Menschen mit Behinderung in ihrem Lebensalltag begegnen begleiten mich schon immer in meinem Leben.
Als Frau deren Lebensgeschichte durch einen von Contergan geformten Körper geprägt ist, als Mutter von zwei Kindern, als Psychologin, als Lebenspartnerin und als Tanz- und Bewegungstherapeutin, immer ist es ein Wechselspiel zwischen mir und meiner Umwelt.
Wir Menschen mit Behinderung werden immer noch oft als anders, als nicht der Norm entsprechend und mit Defiziten ausgestattet, als Neutren ohne Geschlecht und sexuelle Bedürfnisse wahrgenommen.
Selten werden im öffentlichen Raum Menschen mit einem anderen Körper, Migranten, Transgender, oder gleichgeschlechtliche Paare gezeigt. Noch immer wird von einem „genormten Körper“ u.a.in der Werbung, bei der Kleidung, in der Darstellung von Beziehungen ausgegangen.
Selten wird geschaut, wie ein eigener Ausdruck von Körperlichkeit, Sinnlichkeit und Liebe gefunden werden kann!
Selten wird ein Schönheitsideal hinterfragt!
Das Projekt soll eine Möglichkeit bieten diesen Fragen nachzugehen, alleine, gemeinsam in der Projektgruppe und schlussendlich mit neuen Projektpartner*innen.
Es sollen neue und andere Ausdrucksformen und Gedanken rund um die Lebensthemen Liebe, Lust und Sexualität gefunden, aufgezeigt und gelebt werden.
Ich glaube gelebte Vielfalt und die Achtung der Menschenwürde eines jeden, ist die beste Prävention von Gewalt in allen seinen verschiedenen Facetten.
Wir, die Menschen des Projektes, sind miteinander ins Gespräch und in intensiven Austausch gekommen, vielfach war und ist es ein Ringen um die „passenden“ Worte. Bei uns ist ein Prozess angestoßen worden, der weiter geht. Genauso möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen, etwas anrühren und anstoßen und weiter gehen.
Hintergrund
Hintergrund ist die 2013 erschienene Schröttle Studie über die Lebenssituation- und Belastungen von Frauen mit Behinderung. Weiterführende Links hierzu:
Projektleiterin
Dipl. Psychologin Britta Schade
E-Mail: schade@zsl-stuttgart.de
Die Dipl. Psychologin ist Mutter zweier erwachsener Kinder und arbeitet seit 2010 im ZsL Stuttgart. Sie berät und begleitet Menschen mit Behinderung und deren Angehörige in allen Fragen, die das Leben mit einer Behinderung betreffen.